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I S S U E N O . 1 8 [ J U N E 2 0 0 0 ] ![]() Susanne Günthner "wobei (.) es hat alles immer zwei seiten." Zur Verwendung von wobei im gesprochenen Deutsch In Zusammenhang mit der Verwendung von weil- und obwohl-Konstruktionen mit "Hauptsatzstellung" (d.h. Verbzweitstellung) wurden immer wieder Fragen hinsichtlich einer möglichen Tendenz zur Verbzweitstellung in deutschen Nebensätzen aufgeworfen: Wird die Verbzweitstellung die Verbendstellung in weil- und obwohl-Sätzen ablösen? Handelt es sich hierbei tatsächlich um eine neue Erscheinung oder wurden in der gesprochenen Sprache weil- und obwohl-Sätze mit Verbzweitstellung immer schon verwendet? Und beschränkt sich die mögliche Entwicklung von Subjunktoren zu koordinierenden Konjunktionen bzw. zu Diskursmarkern auf die Kausal- und Konzessivkonjunktionen weil und obwohl? In den letzten Jahren hört man in der gesprochenen Sprache neben weil und obwohl zunehmend auch das Pronominal- bzw. Relativadverb wobei mit sogenannter "Hauptsatzstellung". Das folgende Beispiel veranschaulicht einen solchen Gebrauch: FRAUEN AN UNIS 21Dora: en Stipendium, 22 dadurch eh (.) verHINdert man natürlich, 23 dass die richtig integriert sind im unibetrieb. 24Nora: mhm 25Greta: wo- wobei (.) es hat alles immer zwei seiten. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es nun, an Hand empirischer Untersuchungen Aufschluß über die unterschiedlichen Formen und Funktionen von wobei-Konstruktionen (mit Verbend- und Verbzweitstellung) in der Alltagssprache zu geben und dabei folgende Fragen zu diskutieren:
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