|
|
I S S U E N O . 3 7 [ N O V E M B E R 2 0 0 3 ]
Susanne Günthner & Wolfgang Imo
Die Reanalyse von Matrixsätzen als Diskursmarker: ich mein-Konstruktionen im gesprochenen Deutsch
Phrasen wie ich mein(e) treten in gesprochenem Deutsch auffallend häufig auf. Allerdings lassen sich diese Konstruktionen nur teilweise mit traditionellen syntaktischen Kategorien wie 'Matrixsatz mit folgendem Komplementsatz' (wie "ich meine NICHT dass das eine verpflichtung ist") oder 'Verb mit direktem Objekt' (wie "ich mein des jetzt NEgativ;") fassen. Auch als 'Matrixsätze mit folgendem uneingeleiteten Nebensatz' sind Fälle wie "ja ich mein ich SAG jetzt etwas was ich jetzt- vielLEICHT- (.) ähm SAG ich jetzt etwas" nicht zu kategorisieren. Solche - jenseits der traditionellen Kategorien liegenden - Verwendungsweisen von ich mein(e) werden in der vorliegenden Arbeit analysiert. Aufgrund ihrer formalen und funktionalen Merkmale liegt es nahe, diese im Vor-Vorfeld positionierten ich mein(e)-Phrasen als 'Diskursmarker' zu behandeln.
Grundlage der vorliegenden empirischen Analyse von ich mein(e)-Konstruktionen bildet ein Korpus, das Gesprächsdaten aus unterschiedlichen Regionen (Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen) sowie mit unterschiedlichem Formalitätsgrad (Familiengespräche, Radio Phone-ins, Fernsehsendungen) umfasst.
Keywords:
Vor-Vorfeld, Felder, Diskursmarker, pragmatische Marker, Syntax, Grammatikalisierung, Matrixsatz, abhängiger Hauptsatz, uneingeleiteter Nebensatz
To cite this publication:
Günthner, Susanne & Wolfgang Imo (2003), Die Reanalyse von Matrixsätzen als Diskursmarker: ich mein-Konstruktionen im gesprochenen Deutsch,
In: M. Orosz & A. Herzog, eds., Jahrbuch der Ungarischen
Germanistik 2003. Budapest/Bonn: DAAD, 181-216.
|
|
|
|
|