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Margret Selting

Dresdener Intonation: Fallbögen



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Gegenstand der Untersuchung ist eine Intonationskontur, die in Anlehnung an Gericke (1963) 'Fallbogen' genannt wird. Sie scheint salient für das Dresdenerische zu sein. Sie beginnt, wie die bereits an anderer Stelle (Selting 2001) beschriebenen Treppenkonturen im Dresdenerischen, mit einem hohen Tonhöhengipfel in oder kurz nach der Nukleussilbe, fällt dann aber langsam und in einem (meist langen, weiträumigen, nach oben gewölbten) Bogen ab bis auf eine relativ tiefe Tonhöhe, mit ggf. weiterem höherem Ton in der vorletzten oder letzten Silbe der Intonationsphrase, bevor sie ganz am Ende relativ steil fällt. Da auch diese Kontur außer dem meist eher weiträumigen Fallbogen i.d.R. keine weiteren ausgeprägten lokalen Tonhöhenbewegungen aufweist, trägt sie zu dem Eindruck bei, die Dresdenerische Intonation sei insgesamt eher flach und bewegungsarm strukturiert.

Die Untersuchung stützt sich auf spontan gesprochene Sprache in informellen Gesprächen. Sie ist im Rahmen des Projekts 'Untersuchungen zur Struktur und Funktion regionalspezifischer Intonationsverläufe im Deutschen (Dialektintonation)' entstanden. Ziel des Projekts ist die Beschreibung regional spezifischer prosodischer, insbesondere intonatorischer Strukturen sowie deren funktionale Verwendung in Gesprächen. Das Projekt beschreibt den Gegenstand regionalisierter Prosodie im Deutschen in drei Bereichen: (a) die Herstellung einer regionalisierten prosodischen Basis, z.B. durch das regionalspezifische alignment von Tonhöhengipfeln mit Akzentsilben, die regionalspezifische Kompression oder Trunkierung von Tonhöhenverläufen bei kurzen Silben, usw., (b) die regionalspezifische Globalstrukturierung von Intonationskonturen, z.B. durch die regional unterschiedliche Handhabung von Deklination oder durch die regional unterschiedliche Tendenz zu mehr oder weniger bewegten Konturen, und (c) die Verwendung regionalspezifischer salienter Konturen, wie z.B. die im Folgenden beschriebenen Konturen. Für die Untersuchungen werden auditive und akustisch-phonetische mit experimentellen und konversationsanalytischen Untersuchungsmethoden kombiniert. In der ersten Projektphase (1998-1999) wurden die regionalisierten Varietäten von Berlin und Hamburg untersucht; in der zweiten Phase (2000-2001) sind die Varietäten von Dresden, Duisburg und Mannheim bearbeitet worden; geplant ist eine weitere Einbeziehung zumindest noch der Varietäten von Köln und München in der dritten Projektphase (2002-2003).

 Published as:
Selting, Margret (2003). Fallbögen im Dresdenerischen. Deutsche Sprache 31, 142-170.

 
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© 1998-2009 University of Potsdam, Prof. Dr. Elizabeth Couper-Kuhlen, Professor of English Linguistics.
2010 University of Bayreuth, Prof. Dr. Karin Birkner, Professor of German Linguistics.